Nachdem der Röhrenfernseher inzwischen als Alltagsbeispiel für die Nutzung der Lorentzkraft ausscheidet, bin ich auf der Suche nach geeignetem Ersatz auf den magnetohydrodynamischen Antrieb gestoßen. Wer damit erstmal nichts anfangen kann, dem sei der Film „Jagd auf Roter Oktober“ ans Herz gelegt, denn hier kommt der in klassischer Hollywoodmanier zum Einsatz, was später im Unterricht auch gute Möglichkeiten zum physikalischen Argumentieren und Diskutieren bietet. In jedem Fall sorgt bei einem solchen Antrieb dies Lorentzkraft für den Schub.
Als Basisexperiment in meinem Unterrichtsgang dient jedoch zunächst die Magnetohydrodynamische Pumpe, da Schülerinnen und Schüler hier die auftretenden Effekte besser sehen können als in der Antriebsvariante. Das entsprechende Experiment kann sowohl als Schüler- als auch als Demoexperiment gefahrlos und zu geringen Kosten (fast vollständig mit Haushaltsmaterialien) durchgeführt werden. Eine entsprechende Experimentieranleitung ist in der Zeitschrift Naturwissenschaften im Unterricht – Physik des Friedrich Verlages im Heft 145/155 (Mathematik im Physikunterricht) erschienen.
Bei ausreichend Zeit (3 Unterrichtsstunden) bietet sich im Anschluss an das Pumpenexperiment und die theoretische Behandlung (bspw. Kraft auf geraden, stromdurchflossenen Leiter) ein Egg-Race zum bau eines Bootes mit MHD an. Hier lernen Schülerinnen und Schüler neben der konkreten Anwendung theoretisch gelernter Inhalte, auch handwerkliche Motorik. Ebenso kann wissen über Strömung und Widerstand angewendet werden.